.... das scheint hier so an der Tagesordnung sein. Eine
meiner Tätigkeiten ist es auch in einem Institut (gehört zu meiner
Organisation) Konfliktmanagement zu unterrichten. Ist ja total interessant würde
ich sagen. Noch liegt die Betonung auf „interessant“.
Gestern hatte ich dort meinen ersten Unterricht. Zuerst mal
dauerte es mindestens eine halbe Stunde, bis tatsächlich alle Studierenden, die
denken, dass sie diesen Kurs belegt haben (die Betonung liegt auf denken – denn
einige saßen tatsächlich im falschen Kurs) anwesend waren.
Nach einer halben Stunde habe ich den Unterricht begonnen.
Zuerst einmal mit einer Vorstellung. Meine Studierenden wollen ja sicherlich
wissen, wer sie in den nächsten Monaten unterrichtet und ich wollte auch
wissen, wer meine Studierenden sind und welchen „Background/Hintergrund“ sie
haben. Auch – und das gebe ich zu – wolle ich wissen, wie weit sie mit meinem
Englisch zurecht kommen. Gut, ich habe sie auch nach ihren derzeitigen Jobs
bzw. nach ihrer derzeitigen Einkommensquelle befragt. Das war schon mal sehr
spannend, denn die anwesenden Frauen (4 – aus einer Gruppe von 13 – also ich
meine, es waren nur 4 Frauen anwesend und interessanter Weise gaben alle die
gleiche Einkommensquelle an) gaben als Einkommensquelle folgendes an: „verheiratet“.
Das fand ich schon mal sehr spannend zum Einstieg.
Als ich so weiter gefragt habe, was denn alle so machen, um
Geld zu verdienen erzählte mir ein Student, dass er bei der Regierung arbeitet.
Ich fragte nach und wollte ein bisschen mehr wissen, was er denn so genau
macht. Seine Antwort war auch ziemlich spannend, denn er meinte: „ich kann das
nicht so genau sagen, denn derzeit vertrete ich meinen Bruder, der im
Augenblick mit anderen Dingen beschäftigt ist (Anmerkung: Aussage des
Studenten)“.
Tja, das Leben hier ist spannend und wird auch weiterhin
spannend bleiben.
Heute schicke ich dann auch noch eine Textnachricht an meine
TeilnehmerInnen für den heutigen Kurs –
die ich als FriedensarbeiterInnen ausbilde – und ersuche sie, dass sie heute
pünktlich kommen, da der Workshop vom Bischof eröffnet wird. Auch hier bekomme
ich eine sehr freundliche Nachricht eines Teilnehmers und er meinte: „ich kann
leider nicht kommen, da ich ein Gespräch mit dem Minister habe. Ich schicke dir
aber meinen Bruder, der wird mich vertreten“.
Der Bruder ist auch gekommen. Absolut pünktlich. Als ich
erklärte, dass es nicht geht, dass er am Workshop teilnimmt, hat er es nicht
wirklich verstanden. Zum Glück unterstützt mich ein Teilnehmer und versucht ihm zu erklären: „sie meint, das
ist ein längerfristiger Kurs und wir können nicht einfach die Teilnehmenden
hier auswechseln. Mache dir mal keine Sorgen, ich werde deinem Bruder erzählen,
was wir heute durchgenommen haben“.
So ist es – ich habe immer wieder spannende Geschichten und
lerne Land und Leute auf unterschiedliche Weise kennen.
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