Donnerstag, 1. August 2013

Neuer Kurs und ... ich schicke mal eine Vertretung ....





.... das scheint hier so an der Tagesordnung sein. Eine meiner Tätigkeiten ist es auch in einem Institut (gehört zu meiner Organisation) Konfliktmanagement zu unterrichten. Ist ja total interessant würde ich sagen. Noch liegt die Betonung auf „interessant“.

Gestern hatte ich dort meinen ersten Unterricht. Zuerst mal dauerte es mindestens eine halbe Stunde, bis tatsächlich alle Studierenden, die denken, dass sie diesen Kurs belegt haben (die Betonung liegt auf denken – denn einige saßen tatsächlich im falschen Kurs) anwesend waren.

Nach einer halben Stunde habe ich den Unterricht begonnen. Zuerst einmal mit einer Vorstellung. Meine Studierenden wollen ja sicherlich wissen, wer sie in den nächsten Monaten unterrichtet und ich wollte auch wissen, wer meine Studierenden sind und welchen „Background/Hintergrund“ sie haben. Auch – und das gebe ich zu – wolle ich wissen, wie weit sie mit meinem Englisch zurecht kommen. Gut, ich habe sie auch nach ihren derzeitigen Jobs bzw. nach ihrer derzeitigen Einkommensquelle befragt. Das war schon mal sehr spannend, denn die anwesenden Frauen (4 – aus einer Gruppe von 13 – also ich meine, es waren nur 4 Frauen anwesend und interessanter Weise gaben alle die gleiche Einkommensquelle an) gaben als Einkommensquelle folgendes an: „verheiratet“. Das fand ich schon mal sehr spannend zum Einstieg.

Als ich so weiter gefragt habe, was denn alle so machen, um Geld zu verdienen erzählte mir ein Student, dass er bei der Regierung arbeitet. Ich fragte nach und wollte ein bisschen mehr wissen, was er denn so genau macht. Seine Antwort war auch ziemlich spannend, denn er meinte: „ich kann das nicht so genau sagen, denn derzeit vertrete ich meinen Bruder, der im Augenblick mit anderen Dingen beschäftigt ist (Anmerkung: Aussage des Studenten)“.

Tja, das Leben hier ist spannend und wird auch weiterhin spannend bleiben.

Heute schicke ich dann auch noch eine Textnachricht an meine TeilnehmerInnen  für den heutigen Kurs – die ich als FriedensarbeiterInnen ausbilde – und ersuche sie, dass sie heute pünktlich kommen, da der Workshop vom Bischof eröffnet wird. Auch hier bekomme ich eine sehr freundliche Nachricht eines Teilnehmers und er meinte: „ich kann leider nicht kommen, da ich ein Gespräch mit dem Minister habe. Ich schicke dir aber meinen Bruder, der wird mich vertreten“.

Der Bruder ist auch gekommen. Absolut pünktlich. Als ich erklärte, dass es nicht geht, dass er am Workshop teilnimmt, hat er es nicht wirklich verstanden. Zum Glück unterstützt mich  ein Teilnehmer  und versucht ihm zu erklären: „sie meint, das ist ein längerfristiger Kurs und wir können nicht einfach die Teilnehmenden hier auswechseln. Mache dir mal keine Sorgen, ich werde deinem Bruder erzählen, was wir heute durchgenommen haben“.

So ist es – ich habe immer wieder spannende Geschichten und lerne Land und Leute auf unterschiedliche Weise kennen.

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