Montag, 24. Juni 2013

Einblicke ins Training der Neuen FriedensarbeiterInnen (Peace Mobilizers)

Um mal so einen Einblick zu geben, in die Trainings, die ich mache .....

Nachdem ich hier angekommen bin war ein Problem, dass das Team der Friedens- und Gerechtigkeitskommission keine Leute hat, die die Aktivitäten durchführen können. Obwohl - das Geld dafür wäre vorhanden.

Somit habe ich gesucht und gefunden!


10 wunderbare neue MitarbeiterInnen (6 Frauen, 4 Männer - da das Team ja schon aus 2 Männern besteht), die sich nun auf die harte Arbeit von Peace Mobilizern vorbereitet.



Nun hatten wir die erste Woche Training. Das Ziel war, sie so weit zu bringen, dass sie in verschiedene Regionen von Western Equatoria State (also nach Nagero, Tombura, Ezo, Ibba und Nzara - somit lernt ihr gleich mal die Orte von Western Equatoria State :)) gehen können und dort eine Erhebung und Focus Gruppen abhalten können. Ein Teil unserer Arbeit ist es herauszufinden, wie weit die lokale Bevölkerung in die Entwicklungsprojekte der Regierung eingebunden ist. Also, mit diesem Team werden wir das herausfinden!

Da sie so super engagiert und wirklich sehr motiviert sind, sind wir weiter gekommen.



Wir haben angefangen, sich kennen zu lernen - also gleich mal Fragen stellen und Antworten geben - in einer lockeren und liebevollen Atmosphäre!





Wir haben viel gelernt in dieser Woche (ich auch - denn einig Inhalte wurden in Zande abgehalten). Wir haben zuerst gelernt, wie wir lernen, was wir brauchen, wenn wir ein Training machen und, wie wir Lernziele formulieren und überprüfen.


 















 Hier - das war meine Lernstunde - Azande!




Zwei Gruppen werden auch einen Workshop abhalten zum Thema "Sustainable Human Development and Non-Violent Action" (also hier geht es darum, wie können GemeindebewohnerInnen mehr in Aktivitäten einbezogen werden, wo ist ihre Rolle, um die Entwicklung in ihrer eigenen Gemeinde zu forcieren - und zwar mit gewaltlosen Mitteln).









Danach ging es schon mehr ins Thema - und war Nachhaltige Entwicklung in den Gemeinden. Was ist die Rolle jeder/jedes Einzelnen? Was kann jede/jeder dazu beitragen.







Weiter ging es mit "guter Regierungsführung" und die Rolle der Zivilgesellschaft. Das war ein spannendes Thema und auch sehr neu - aber, für alle sehr interessant und sehr hilfreich.



Zum Abschluss gab es noch Einführung, wie ein Interview und eine Focus Gruppe durchgeführt wird.

Alles mit ganz viel Praxis. Obwohl, die meiste Praxis wird in dieser Woche statt finden.





Auch hatten wir noch eine Einheit, wo sie gelernt haben, öffentlich zu reden, sich vorzustellen, das Programm vorzustellen usw.




Ich kann nur sagen, ich bin begeistert von den neuen Peace Mobilizers! Sie sind genial und sooooo super toll motiviert!




Samstag, 15. Juni 2013

Yambio City


 
Yambio City - mein neues Zuhause!

Heute noch einige Eindrücke aus Yambio.

Wie ja bereits bekannt ist, ist Yambio die Hauptstadt von Western Equatoria State. Über die wirkliche Einwohner_innenzahl bin ich noch ein wenig unschlüssig - das folgt dann mal, wenn ich mehr über meine neue Stadt weiß!

 
 




 Es wirbelt so richtig den Staub auf, wenn wir nach Yambio City einfahren. Zwei Tage waren wir unterwegs auf unserer Reise von Juba nach Yambio. Nun sind wir angekommen nach zwei Tagen auf der roten Sandpiste durch den Süden von Südsudan in Richtung Westen!

Yambio - eine Stadt der vielen Eindrücke- noch immer habe ich nicht alles gesehen, weil meine Hauptaufenthaltsorte sind das Büro (die Friedens- und Gerechtigkeitskommission - Teil der Diözese Tombura-Yambio) und das Tourist Hotel, wo ich Internetzugang habe und diesen Blog bearbeiten kann. Und meine Nächte verbringe ich zu Hause - im Haus, das ich mit den Schwestern Bakhita und Mary teile. Das Haus könnt ihr im vorherigen Eintrag betrachten!

Yambio (ich muss aufpassen, denn viel zu oft verwende ich noch Harper!) ist wirklich sehr, sehr grün, sehr fruchtbar und die Menschen hier bauen auch sehr viel an Obst und Gemüse an.





 
 
In den letzten Wochen hatten wir viele Mangos - ich habe mindestens eine jeden Tag verdrückt. Jetzt ist die Mango-Zeit vorbei und ich warte auf die nächsten Früchte. Warte auf die Ananas und auf die Papaya (hier wie auch in Harper - POPO genannt) 
 
 
Das ist das Tourist Hotel - über das werde ich später noch berichten - aber, hier verbringe ich einige Abendstunden, um Zugang zum Internet zu bekommen.
 

 
Es gibt natürlich eine Alternative, für jene, die nicht so gerne Obst und Gemüse essen. Es gibt in meiner neuen Stadt auch eine Fleischerei. Rinder, Kühe und Ziegen werden viel verkauft - ab und zu gibt es auch Hühner. Fleisch kann natürlich auch am Markt gekauft werden - da war ich noch nicht mit meiner Kamera. Ich war zwar schon am Markt, weil ich ein Fahrrad gesucht habe - habe den Fleischstand aber ausgelassen - ist nicht so wirklich meine Lieblingsabteilug!
 
 
 
 
Wenn wir schon in der Fleischerei sind, können wir auch noch Zwiebeln mitnehmen - sind immer gut verwertbar! 

 
Das sind unsere Arbeitsorte. Genauer gesagt die Arbeitsorte der neuen Justice und Peace Mobilizers, die wir gerade ausbilden. Die Auswahl hat heute statt gefunden und die Ausbildung mit VIELEN Praxisstunden beginnt am Montag. Wir haben eine wunderbare Gruppe! Es sind nicht so viele KMs, aber eine Reise nach Tambura (wird auch oft Tombura geschrieben) kann schon mal einen ganzen Tag dauern (weil nämlich die Straßen so super sind, dass frau/man gerne öfters stehen bleibt, um sich von den Schüttelbewegungen zu erholen!

 



 
 
In dieser Tankstelle habe ich heute meine Reifen mit Luft befüllt. Ich glaube, dass ich gestern ein wenig Luft verloren habe, nachdem ich mein Auto wieder mal in ein super großes Schlagloch verfrachtet habe. Ich bin schlechte Straßen gewohnt - aber Yambio hat besonders schlechte Straßen!  Dafür andere wunderbare und tolle Sachen!
 
Wenn ich nicht den Reifendruck kontrollieren lasse, tanke ich hier auch. Es gibt einige Tankstellen hier.
 


 
 
Zum Beispiel diese Ladestation. Hier kann frau/man das Telefon aufladen lassen. Sehr hilfreich. Mit 2 SSP (Süd Sudanesischen Pounds bist du dabei!). Die Umrechnung hier ist Euro werden zuerst in Dollar gewechselt und dann werden die Dollar in SSP gewechselt. 1 USD = 4 SSP (am Markt - in der Bank bekommt eine weniger - auch die Bank empfiehlt (und das ist kein Scherz), die USD am Markt zu wechseln. Das habe ich ziemlich spannend gefunden, als mich der Bankangestellte darauf aufmerksam gemacht hat. Er meinte: "Draußen" hast du einen besseren Wechselkurs". Dieses Gespräch hat IN der Bank statt gefunden!
 




In Yambio gibt es für Western Equatoria State auch ein Finanzministerium. Am obigen Bild sind die Büros des Finanzministeriums.

Doch viele in Yambio wohnen in Lehmhütten mit einem Strohdach. Das könnt ihr auf den nachfolgenden Bildern sehen. Aber nicht nur, sie wohnen auch in Ziegelhäusern, doch diese sind noch etwas rar.





 


 
 
 
Es sind eher Universitätsgebäude, Regierungsgebäude, UN-Gebäude, NGOs (lokale und internationale) und Geschäfte die ihre Verkaufsräume, Büros und Wohnungen in Ziegelhäusern haben. 


 


Das Fahrrad ist ein beliebtes Fortbewegungsmittel. Auch ich werde meines in Kürze erhalten. Da ich nämlich schon befürchte, dass mein Auto bald mal aufgibt und nicht mehr fahren will!

 

 


Ich hoffe, dass ihr nun die ersten Eindrücke aus Yambio City genauso genießt wie ich.

Angekommen Yambio City

 
 
Angekommen in Yambio City
 
 
 
 
Seit 26.5.2013 lebe ich nun in Yambio. Yambio ist die Hauptstadt von Western Equatoria State (WES). WES ist einer der 10 Staaten im Südsudan. Der Südsudan wurde 2005 nach dem sogenannten Comprehensive Peace Agreement (Umfassende Friedensvereinbarung zwischen Sudan und Südsudan) in 10 Staaten aufgeteilt. Vorher gab es 3 Staaten. Mehr zu dieser Aufteilung kommt etwas später, wenn auch ich den vollen Überblick habe.
 
 
Ich bin über Kenia nach Juba gereist. In Juba habe ich zwei Tage verbracht. War dann wirklich sehr froh, als wir uns in Richtung Yambio aufgemacht haben. Ich wollte nun dringend meine "neue Heimat" kennen lernen und wissen, wo und wie ich leben werde.
 
 
Juba ist SEHR heiß. Ich habe im Friendship Guesthouse übernachtet. Gegenüber von uns war ein sehr gute und feines Hotel (aber der Preis war auch sehr fein - 200 USD) - und die Generatoren, die das Hotel nebenan betrieben haben, haben sehr stark zu meiner schlaflosen Nacht in Juba beigetragen. Aber, es waren nicht nur die Generatoren (die Mehrzahl ist völlig korrekt) - es war auch eine winzig kleine Mücke (die Macht dieser Mücke ist unbeschreiblich) und die Hitze. 
 
Insofern war ich glücklich, als ich weiterreise durfte!
 
 
Hier noch einige Eindrücke aus Juba:
 
 
 


Ich wollte ja noch einige Stühle und eine Matratze kaufen - nur leider war das Auto schon so voll, dass wir keinen Platz mehr hatten. Aber, das macht nix, denn auch in Yambio - City gibt es diese Dinge - insofern habe ich keinen Stress!


 
 
 
Es ist gut, sich diese Asphaltstraße nochmals anzuschauen. Es fährt sich richtig gut auf dieser Straße - kaum Schlaglöcher ..... aber leider - diese ist nur einige KM lang - und dann beginnt die rote Sandpiste und die Schlaglöcher und in der Regenzeit die Schlammlöcher. Ach, das ist ja ein richtiges Gefühl wieder zu Hause zu sein (also zu Hause in Harper). Also, nochmals genau hinschauen - so ist es, wenn es ein Asphaltstraße gibt!
 

 
 
 
Nach zwei Tagen (Übernachtung in Maridi) sin wir dann in Yambio angekommen. Nun beginnt die Suche nach einer neuen Heimat. Die Schwestern vom Franziskus-Orden haben mich aufgenommen. Nun wohne ich mit Schwester Bakhita und Schwester Mary gemeinsam in diesem wunderschönen Haus.
 
 
Wie ihr sehen könnt, haben wir nun auch eine Solaranlage. Das bedeutet, Strom für meinen PC gibt es genug. Wir können alle unsere Notebooks aufladen und am Tagen haben wir auch einen Kühlschrank. In der Nacht müssen wir den Kühlschrank abdrehen, weil die Solaranlage nicht stark genug ist, den Kühlschrank über Nacht zu betreiben. Vielleicht ist das in der Trockenzeit besser, wenn wir den ganzen Tag Sonne haben.
 
 
Im Augenblick haben wir ja Regenzeit - das bedeutet, dass die Sonne sich weniger zeigt und daher unsere Anlage nicht genug aufgeladen ist - dennoch, es reicht, um diese kleinen Geräte (ebook Reader, tablet und Notebook) aufzuladen. Darüber bin ich sehr froh.
 
 
Es ist nur ein kleines - sehr kleines Problem - meine WORK-LIFE-Balance ist ein wenig durcheinander. Denn, wenn ich mal Zugang zu Strom habe, dann will ich diesen auch ausnutzen - und ich arbeite und arbeite und arbeite ....
 
Wenn ich nicht arbeite, dann spiele ich Saxophon. Ich versuche in der Nacht nicht zu spielen - obwohl, die Schwestern hätten nichts dagegen - sie meinten, diese Musik beruhigt sie - auch, wenn ich 20x die gleiche Zeile spiele, bis sie perfekt ist ..... aber, somit verstaubt mein Saxophon nicht in irgendeiner Ecke ....
 
 
Ach, weil ich schon bei der Ecke bin .... in meinem Zimmer gibt es Ameisen, die kommen immer aus irgendeiner Ecke - kaum habe ich eine Ecke wieder super fein gereinigt, einige Stunden später, haben sie ein neues Feld erobert und wühlen im Sand und verbreiten sich in einer Geschwindigkeit, die für mich ein wenig unfassbar ist. Hat eine einen guten Rat?????
 

 
 
Und, weil wir gerade bei den Ecken sind - manches Mal haben wir Nachts und leider auch am Tag Besuch. Würde mich ja nicht stören, wenn es nicht der Besuch von diesen langen Getieren, Schlangen genannt, wäre. 
 
 
 
 
 
 
Besuch bei Nacht
 
 
Bei Tag
 
 
..... die ist wirklich lang!!!
 
 
So, das ist ein kleiner, kurzer Eintrag - da ich es in den letzten Tagen öfters versucht habe. Nun versuche ich, diese Seite wieder zu Veröffentlichen. Drückt mal alle ganz kräftig die Daumen, denn- wenn es gelingt, dann gibt es in nächster Zeit mehr von diesen Einträgen.